Für meine Gesundheit ist mir wichtig …

18. März 2022

Wie sehen Bewohner*innen die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen? Was ist ihnen dabei wichtig? Antworten von Barbara Schiefer, Wolfgang Otte und Heidi Simbürger.

„Gesundheit beginnt für mich mit der seelischen Gesundheit, die innere Zufriedenheit ist mir das allerwichtigste“, steht für Heidi Simbürger außer Frage. Die Inhaberin von „Die Tonerei“ in Gaishorn am See sieht in der seelischen Gesundheit eine essentielle Basis für die körperliche Gesundheit. „Ich bin zum Glück ein sehr gesunder Mensch und muss selten zum Arzt bzw. zur Ärztin. In meinem Umfeld gibt es aber Menschen, die sehr stark auf medizinische Versorgung angewiesen sind. Ich finde es vor allem für ältere Menschen wichtig, dass jemand da ist, der auch wertschätzend mit ihnen umgeht. Und es dürfen keine Ängste geschürt werden.“ Auch findet es Simbürger wichtig, dass der Beruf der Hausärzt*innen attraktiver gestaltet wird, damit man sich auch in ländlichen Regionen auf die Versorgung verlassen kann.

(Credit: Nicole Eingang)

Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung erhöht Attraktivität für Ärzt*innen

 

Wolfgang Otte, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schloss Trautenfels, sieht in der Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen eine Chance, die Region für Ärzt*innen wieder attraktiver zu gestalten. „Leider ist unser Bezirk trotz der hohen Lebensqualität für junge Ärztinnen und Ärzte scheinbar nicht so attraktiv. Ich habe aber schon die Hoffnung, dass sich das durch die Gemeinschaftspraxen in den Gesundheits- und Facharztzentren und das neue Leitspital verbessert. Es ist ja leider momentan so, dass viele Menschen Krankenhäuser außerhalb des Bezirks aufsuchen, wenn kompliziertere Behandlungen erforderlich sind.“

„Es braucht heute einfach weniger Krankenhausbetten“

 

Auch aus Sicht der Patient*innen sieht er die Weiterentwicklung positiv, etwa die Gesundheits- und Facharztzentren als gebündelte Kompetenzzentren. „Wenn man zur Erstversorgung Ärztinnen und Ärzte aus unterschiedlichen Bereichen an einem Standort hat und nicht wegen jeder Spezialbehandlung woanders hinfahren kann, ist das sehr praktisch.“ Was das neue Leitspital angeht, kann Otte zwar nachvollziehen, dass vor allem an den bisherigen Krankenhaus-Standorten Skepsis besteht und dass die Bettenanzahl insgesamt sinken wird. „Ich denke aber, dass die Versorgungsqualität insgesamt steigen wird. Und was die Bettenanzahl angeht muss man ja auch sehen, dass man heute viel kürzer im Spital ist als früher. Deshalb braucht es heute einfacher weniger Krankenhausbetten und das sehe ich nicht als Beeinträchtigung.“

(Credit: Martin Huber)

„Reparaturmedizin wird mehr gefördert als Vorsorge“

 

Barbara Schiefer, Geschäftsführerin der Leader-Region Ennstal Bad Aussee, sind kompetente Einrichtungen für die Versorgung besonders wichtig. „Vom Kinderarzt über den Hausarzt, aber auch Spezialisten und Fachärzte, wenn man sie braucht. Der Hausarzt sollte dabei der Wegweiser sein, auf den man vertrauen kann. Und der einem auch weitervermittelt, wenn es erforderlich ist.“ Sie selbst legt großen Wert auf ihre Gesundheitsvorsorge. Dieses Bewusstsein sollte noch besser gefördert werden. „Teilweise habe ich den Eindruck, dass die Reparaturmedizin mehr gefördert wird als die Vorsorge. Ich finde es nicht gut, wenn ich für bestimmte vorsorgliche Untersuchungen extra bezahlen muss“, ortet Schiefer noch Potenzial für Weiterentwicklung. „Regelmäßige Vorsorge sollte auch honoriert werden. Immerhin fördert man damit sein Wohlbefinden und seine Gesundheit immens.“

(Credit: Christoph Huber)
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