„Ich will mich auf meine Versorgung verlassen können“

22. März 2022

Der Ärzt*innenmangel macht Claudia Pechhacker aus Palfau Sorgen. Wird ihre Familie auch in Zukunft gut versorgt sein? Außer Frage steht für die Landwirtin hingegen, dass ein gesunder Lebensstil im Einklang mit der Natur immens wichtig ist. Ganz ähnlich wie Gundi Krainz aus Irdning.

(Credit: Thomas Sattler)

„Wir haben ein unglaubliches Glück mit unserem Hausarzt. Ich habe mich immer gut versorgt gefühlt“, freut sich Claudia Pechhacker. Die Landwirtin und Mutter von zwei Kindern lebt mit ihrer Familie in Palfau, wo sie auch Urlaub am Bauernhof anbietet. Dass ihr Hausarzt bald in Pension geht, macht ihr in Zeiten des Ärzt*innenmangels Sorgen. „Ich will mich auch in Zukunft auf meine Gesundheitsversorgung verlassen können. Mit Kindern passiert einfach öfter etwas und da möchte man schnell und gut versorgt werden. Dass im Bezirk drei Krankenhäuser zu einem zusammengefasst werden, sehe ich schon etwas skeptisch. Ich habe Bedenken, dass die Wege ins Krankenhaus dann einfach zu weit sind. Und dass man in der Notfallversorgung auch bundesländerübergreifend besser zusammenarbeitet.“

 

Mehr zur Notfallsversorgung und zu den Wegzeiten von Hubschraubern im Bezirk Liezen …

Gesundheitszentren als „Riesenmehrwert“

 

Optimistisch stimmt Pechhacker hingegen das Konzept der Gesundheitszentren. „Ich finde es toll, wenn das funktioniert. Dass dann dort auch eine Krankenschwester vor Ort ist, die den Verbandswechsel machen kann. Es ist jetzt ja oft so, dass du zwei oder drei Stunden beim Arzt sitzt, weil der alles selbst macht. Oder dass ich dort auch zur Physiotherapeutin gehen kann. Das wäre schon ein Riesenmehrwert, weil man bei uns eh sonst sehr viele Wegzeiten hat.“

 

Potenziale für Telemedizin im Bezirk Liezen

 

Auch in der Telemedizin sieht die Landwirtin Chancen. „Ich kann mir schon vorstellen, dass man auch über Video mit einem Arzt oder einer Ärztin kommunizieren kann. Manchmal reicht es ja schon, wenn einfach jemand mit dir redet und dich beruhigt. Und es wäre natürlich auch viel schneller, wie wenn man extra wo hinfahren muss.“

 

Eigenverantwortung für die Gesundheit

 

Für sich selbst, ihre Familie und auch ihre Gäste ist Pechhacker ein gesunder Lebensstil ein großes Anliegen. „In meinem Beruf lebst du ja mit der Natur und das ist eigentlich das Gesündeste, das du machen kannst. Je weiter man davon weg ist, desto ungesünder ist es. Wir achten sehr darauf, wo unsere Lebensmittel herkommen und was wir essen. Und wir haben den Luxus, dass wir einen eigenen Garten haben und uns mit unverfälschten Lebensmitteln ernähren können. Ganz wichtig ist natürlich auch die Bewegung. Aber da habe ich schon durch meinen normalen Alltag sicher 12.000 Schritte, da muss ich gar nicht mehr ins Fitnessstudio gehen. Ich finde es sehr wichtig, dass die Menschen selbst Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen.“

(Credit: Furgler)

„Dem Körper etwas zurückgeben“

 

Das Thema Vorsorge ist auch Gundi Krainz, Betreiberin eines Blumengeschäfts in Irdning ganz wichtig. Sie verbringt viel Zeit in der Natur. „Ich habe die Berge ja direkt vor mir. Was gibt es Schöneres, als sich zwischendurch mal eine Stunde Auszeit zum Laufen herauszunehmen, danach ist man wieder voll fit.“ Krainz hat lange in der Stadt gelebt und schätzt die Natur nun umso mehr. „Ich hatte früher auch öfter Stress. Jetzt ist es mir umso wichtiger, meinem Körper etwas zurückzugeben. Auch die Selbstverantwortung ist meine Motivation. So wie ich zu meinem Körper bin, so ist er zu mir. Sobald man das selbst in die Hände nimmt, dann läuft es auch.“

„Hoffentlich wird das mit dem Leitspital besser“

 

Was ihre medizinische Versorgung angeht, fühlt sich Krainz „gut aufgestellt. Nur zu Fachärztinnen und Fachärzten ist der Weg derzeit leider oft weit. Hoffentlich wird das mit dem Leitspital besser. Ich selbst bin nur medizinischer Laie, deshalb habe ich mit Ärztinnen und Ärzten in meiner Familie darüber geredet, die das sicher besser beurteilen können. Sie sagen, dass ein großes medizinisches Zentrum besser ist, weil vieles an einem Ort zusammenkommt und dadurch die Routine steigt.“

 

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Fotocredits: Furgler (Bild Fr. Krainz), Stefan Leitner (Bild Fr. Pechhacker)

(Credit: Christoph Huber)
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(Credit: istock/RealPeopleGroup)
(Credit: istock/jacoblund)
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