Gesund versorgt in Liezen.
Heute und in Zukunft.

15. März 2022

Weniger Krankenhäuser, weniger Betten – wo soll das nur hinführen? Zu einer zeitgemäßen, sicheren und noch besseren Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen! Krankenhaus und Hausärzt*innen spielen dabei weiterhin eine wichtige Rolle. Es wird aber auch neue Möglichkeiten geben. Denn genauso wie wir heute in der Kommunikation nicht mehr „nur“ Festnetz und Fax haben, gibt es auch für unsere Gesundheit neue Angebote, von denen wir profitieren. Und die eng miteinander zu einem Gesamtsystem verschränkt sind. Damit auch in Zukunft jeder*r von uns so versorgt wird, wie es am besten für ihn oder sie ist.

(Credit: Christoph Huber)

Fallbeispiele

Komme ich im Notfall schnell genug ins Spital? Kann ich mich auf die medizinische Versorgung verpassen? Wie verändert sich die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen? Was heißt das für meinen Alltag? Die Fallbeispiele geben Einblick in konkrete Versorgungssituationen.

Bewohner*innen des Bezirks Liezen im Interview

Was braucht es für eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung? Was ist den Bewohner*innen des Bezirks Liezen wichtig? Im Video erläutern Rainer Kienreich aus Gröbming, Astrid Perner aus Schladming sowie Hildegard und Wolfgang Scheiblechner aus Palfau ihre persönliche Meinung zum Thema Gesundheitsversorgung und zum neuen Leitspital. Die Ärzte Gerhard Kummer und Franz Kotzent sowie Physiotherapeutin Barbara Mandlbauer-Bahar geben Einblick in den Alltag des Gesundheitszentrums Liezen und zeigen, wie die Patient*innen davon profitieren.

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Franz Kotzent (Credit: Christoph Huber)

„Es ist irrsinnig spannend, bei uns im Gesundheitszentrum Liezen im Team zu arbeiten, das ist sicher die Zukunft. Behandlungen, für die man früher ins Spital musste, können wir nun bei uns machen, etwa die Versorgung von chronischen Wunden oder die Nachsorge von Operationen.“

Franz Kotzent, Allgemeinmediziner im Gesundheitszentrum Liezen
Klaus Pessenbacher (Credit: Furgler)

„Die Notfallversorgung ist im Bezirk durch ein dichtes Netzwerk aus Rettungsdiensten und Fahrzeugen, Ärztinnen und Ärztinnen und Notarztrettungsmittel sichergestellt. So sind in der Hochsaison am Hubschrauber-Stützpunkt in Niederöblarn zwei Notarzthubschrauber stationiert. Zusätzlich ist der Stützpunkt in St. Michael rund um die Uhr besetzt.“

Klaus Pessenbacher, Leiter der Notfall- und Katastrophenmedizin des Landes Steiermark
Savo Miocinovic - Bild zu Statement Leitspital Liezen

„Der medizinische Fortschritt und auch der Ärztemangel führen dazu, dass heute andere Krankenhausstrukturen erforderlich sind als früher. Wir brauchen ein gemeinsames Leitspital im Bezirk, um eine hochwertige Versorgung sicherzustellen.“

Savo Miocinovic, ärztlicher Leiter des Spitalsverbundes Rottenmann-Bad Aussee
Georg Mattiassich (Credit: Mattiassich) - Statement zum Leitspital Liezen

„Neben den Hausarzt-Praxen kann durch das geplante Facharzt- und Gesundheitszentrum in Schladming in Verbindung mit der ambulanten Angebotspalette eine gezielte Versorgung für die Bevölkerung und Gäste sichergestellt werden, die den Weg in ein Krankenhaus oft gar nicht mehr notwendig macht.“

Georg Philipp Mattiassich, Primar der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie der Klinik Diakonissen Schladming

Das Versorgungsnetz
im Überblick

Interaktive Karte

Wir beantworten
Ihre Fragen

Welche medizinische Versorgung ist für den Bezirk Liezen insgesamt geplant?

Im Bezirk Liezen wird es künftig ein neues Leitspital in der Gemeinde Stainach-Pürgg mit einem größeren medizinischen Angebot geben. Die bisherigen Krankenhausstandorte in Rottenmann, Schladming und Bad Aussee werden als Gesundheits- bzw. Facharztzentren nachgenutzt (Details zur geplanten Nachnutzung).

In Liezen und Admont sind die Gesundheitszentren bereits eröffnet, für die Region Eisenwurzen ist ein Gesundheitszentrum in einer Netzwerkvariante geplant. Derzeit sind alle Kassenarzt-Stellen in der Region besetzt, der Bedarf für das Gesundheitszentrum-Netzwerk in Eisenwurzen hat sich daher nach hinten verschoben. Es ist aber weiterhin geplant, die Umsetzung ist auch abhängig von den Verhandlungen mit der Ärztekammer.

Über den gesamten Bezirk gibt es 45 Hausärzt*innen- und 25 Fachärzt*innen-Kassenstellen. Und auch die Notfallversorgung ist flächendeckend und rund um die Uhr gewährleistet.

 

Welche Fächer werden im Leitspital Bezirk Liezen angeboten?

Im neuen Leitspital werden in Zukunft an einem Standort mehr Fächer angeboten werden, als heute an allen drei Spitalsstandorten zusammen. Dies ermöglicht eine direkte Zusammenarbeit der Fachbereiche vor Ort mit dem Vorteil einer zeitnahen und schnellen Diagnostik und Therapie für die Patient*innen.

  • Akutgeriatrie und Remobilisation (Spezialmedizin für den älteren Menschen; z.B. nach Operationen eine rasche Wiederherstellung der Beweglichkeit)
  • Chirurgie (Blinddarm, Gallenblasenoperation usw.)
  • Frauenheilkunde und Geburtshilfe (wenn alle Geburten des Bezirks an einem Ort stattfinden, wird die Qualität der Versorgung noch besser werden)
  • Innere Medizin inklusive Dialyse (Atmungsorgane, Herz-Kreislauf, Verdauungsorgane, Gefäßsystem, Nieren, uvm.)
  • Orthopädie und Traumatologie (schwere Unfälle, geplante Operationen an den Knochen und Gelenken, z.B. Hüftoperation)
  • Palliativmedizin und Hospizversorgung (Begleitung von Sterbenden, vor allem für Krebspatient*innen)
  • Radiologie (Röntgen)
  • Intensiv-Medizin für Erwachsene (bei lebensbedrohlichen Krankheiten wie z.B. Herz-Kreislaufproblemen oder schweren Infektionen wie Lungenentzündung)
  • Versorgung für Kinder und Jugendliche (Kinderambulanz und Überwachungsbetten): Die ambulante kinderfachärztliche Versorgung ist zu Öffnungszeiten der Kinderambulanz gewährleistet, in diesem Rahmen ist auch eine kurzfristige Beobachtung von Kindern und Jugendlichen (z.B. bei Infektionskrankheiten und Unfällen) möglich, wobei eine Kooperation mit dem LKH Hochsteiermark Standort Leoben besteht. Im stationären Bereich werden vor allem Kinder- und Jugendliche mit chirurgischen und orthopädisch-traumatologischen Erkrankungen ab einem gewissen Alter nach einem definierten Leistungsspektrum (z.B. Versorgung von Knochenbrüchen) betreut*
  • Ambulante Neurologie (Erkrankungen des Nervensystems, Schmerzbehandlung, Schlaganfallversorgung) und Zusammenarbeit mit der Abteilung für Innere Medizin und der Abteilung für Neurologie in Bruck an der Mur

 

*) Konkrete Beispiele zur geplanten Versorgung von Kindern im Leitspital:

  • Kind mit hochfieberhaften Infekt: Beobachtungsmöglichkeit zur Öffnungszeit der Ambulanz, bei stationärer Aufnahmeverpflichtung Transfer ins LKH Leoben
  • Kind mit Durchfallerkrankung und Gefahr der Austrocknung: Therapie und Beobachtungsmöglichkeit zur Öffnungszeit der Ambulanz, bei stationärer Aufnahmeverpflichtung Transfer ins LKH Leoben
  • Kind mit Schädel-Hirn-Trauma (Gehirnerschütterung) und Alter über 3 Jahren: Beobachtungsmöglichkeit im Rahmen der ZAE (Zentrale ambulante Erstversorgung), also maximal 24 Stunden
  • Kind mit Knochenbruch und Alter über einem Jahr ohne OP-Indikation: Abschließende Versorgung in Ambulanz mit kurzfristiger Beobachtungsmöglichkeit bei Sedoanalgesie
  • Kind mit unkomplizierten Knochenbruch über sechs Jahren mit OP-Indikation: Operative Versorgung im Leitspital möglich

 

Nähere Infos zum Leitspital Bezirk Liezen …

Wie werden die bisherigen Spitalsstandorte in Schladming, Rottenmann und Bad Aussee nachgenutzt?

Die Nachnutzung der derzeitigen Krankenhausstandorte wurde gemeinsam mit den Gemeinden und regionalen Stakeholdern erarbeitet. Hier finden Sie die Konzepte für die Nachnutzung in Rottenmann, Schladming und Bad Aussee.

Was passiert, wenn die Straßen durch schlechte Witterungsbedingungen schwer oder gar nicht passierbar sind?

Das Entscheidende ist, dass eine möglichst schnelle Erstversorgung der Patient*innen gewährleistet ist. Das geschieht durch die Notarztstützpunkte für alle echten Notfälle – ergänzt durch den Einsatz von Hubschraubern.

Schlechtwetter ist dabei für die modernen Nachtsichtgeräte kein Hindernis mehr. Die vorhandenen Notarzthubschrauber sind mit modernster Technik ausgestattet, welche selbst Flüge unter schlechten Sichtbedingungen ermöglichen. Damit reduzieren sich die immer wieder zitierten Ausfallszeiten der Hubschrauber auf sehr wenige Stunden pro Jahr und werden diese durch bodengebundene Notfallsysteme ersetzt. All das sorgt dafür, dass im Notfall eine rasche Versorgung garantiert ist, auch wenn es künftig weniger Krankenhaus-Standorte geben wird.

Mehr über die Notfallversorgung im Bezirk Liezen …

(Credit: Christoph Huber)
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(Credit: iStock/blackCAT)

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